Vita

An dieser Stelle geben wir einen Kurzabriss der bisher gesicherten Lebensdaten, die uns handschriftlich aus dem Nachlass seiner Nichte Luise Braumüller vorliegen, bzw. überprüfbar publiziert wurden (*).

Als Sohn des gleichnamigen Bergverwalters und Alwine Braumüller (geb. Kämper) wurde Philipp Braumüller am 25.05.1870 in Hohenlohehütte (Oberschlesien) geboren und verlebte seine Kindheit in Berlin Kreuzberg.

Neben Walter, Wilhelm und Julius war er der älteste von vier Brüdern, die als Familie eng zusammenhielten.

die Brüder Walter, Philipp, Wilhelm und Julius Braumüller 1888 (Foto privat)

Im Jahre 1887 zog die Familie nach Putbus auf die Lauterbacher Chaussee 2 (heute Lauterbacher Straße). Bis Ostern 1889 legte Philipp Braumüller am Königlichen Pädagogium Regium sein Abitur ab.

Anschließend begann er im Wintersemester desselben Jahres ein Architekurstudium an der Königlich technischen Hochschule zu Berlin, dass er bereits 1891 wieder beendete. Wohl mehr seiner künsterlischen Neigung folgend, studierte er ab 1899 Malerei an der Berliner Akademie der Künste, zuerst bei Prof. Paul Vorgang und ab 1900 in der Landschaftsklasse von Prof. Eugen Bracht.

Nach dessen Berufung 1902 auf den Lehrstuhl an die Kunstakademie in Dresden folgte ihm ein Teil seiner Schüler. Zu ihnen zählten neben Philipp Braumüller auch Otto Altenkirch, Hans Hartig, Ernst Kolbe, Bruno Marquardt, Robert Meißner und Heinrich Schlotermann. Laut Exmatrikulationsregister verließ Braumüller im April 1905 die Akademie, um sich als freischaffender Künstler in Putbus niederzulassen.

Da das Einkommen als Kunstmaler nicht zum Lebensunterhalt der jungen Familie reichte, gab seine Frau Helene zusätzlich Geigenunterricht. Während der Weltwirtschaftskrise und Inflation verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation zusehends. Braumüller war gezwungen Bilder im Tausch gegen Lebensmittel und Sachwerte abzugeben. Ohne Unterstützung durch seine Brüder hätte sich die wirtschaftliche Existenz der Familie noch schwieriger gestaltet, als sie ohnehin schon war.

Nach der Heirat mit Frau Helene Knorr im Jahr 1905 wohnte das junge Ehepaar zur Untermiete bei Ackerbauer Rix im Bussert’schen Badehaus, Putbus, Alleestraße 79 (heute 13) . Derzeit befindet sich in diesem Haus ein Uhrenmuseum.

Weihnachten in Familie, v.l.n.r. Philipp, Wilhelm, Julius, Mutter Alwine, Walter ca. 1890 (Foto privat)

Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Philipp und Gerda, die oft krank leider auch sehr früh verstarben. Diese schweren Schicksalsschläge führten letzlich zum seelischen Zusammenbruch seiner Frau, sodass sie sich in stationäre ärztliche Behandlung begeben musste. Dennoch erlag sie frühzeitig den Folgen der Krankheit.

Philipp Braumüller mit seiner Frau Helene bei Vetter Kurt Braumüller in Zagelsdorf b. Berlin ca. 1907 (Foto privat)
Philipp und Gerda Braumüller vor dem Elternhaus (Foto privat)

Philipp selbst verstarb nach langer schwerer Krankheit in Obhut seines Bruders Julius, der Kinderarzt war, am 16.12.1926 in Berlin (Wilmersdorf). Er wurde auf dem Friedhof in Zehlendorf beigesetzt. Die Grabstelle ist mittlerweile beräumt, da deren Unterhalt nach dem Tod seiner Nichte Luise (1996) nicht mehr gewährleistet war.

* Braumüller, B. 1987: Die Braumüller-Familien, Ursprünge und Verbreitung. – Selbstverlag Rotenburg (Wümme).